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Töten
und Fressen?
Zunehmend
mehr werden wir uns der Verwandtschaft von Tier und Mensch
bewusst, denn alle sind Geschöpfe aus gleichem Geist.
Deshalb schärft dieses Buch unseren Blick für die
Ausbeutung der Tiere durch den Menschen und weist auf Modelle
alternativen Umgangs mit ihnen hin. Link
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Buch enthüllt die Wahrheit über die Nahrung auf
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Lexikon
der berühmten Tiere
Über
Tiere aus Geschichte, Film, Märchen, Literatur und Mythologie.
Lieblingstiere sind darunter wie die edlen Pferde Black Beauty
und Fury, gefürchtete Monster wie der weiße Hai
und Moby Dick, aber auch die zahllosen Tiere, die uns in der
Werbung ständig begleiten. Von von Karen Duve und Thies
Völker. Piper, August 1999. Link
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Schweinegroßanlage
Haßleben-Uckermark
Untenstehend
finden Sie die gesamte Geschichte und die jetzt laufenden Aktivitäten
zur Wiederbelebung der riesigen Schweinemastanlage in Haßleben,
sowie eine Zusammenfassung der bisher verursachten Schäden
und die Gefährdungen durch die Wiederbelebung der Anlage.
Der derzeitige Stand: Die eingereichten Unterlagen für die
Genehmigung nach BundesImmissionsschutzgesetz sind bisher so mangelhaft,
dass von amtswegen Nachforderungen gestellt wurden. Zu erwarten
ist dann, dass die Umsetzung auch nicht viel besser sein wird.
Die BI "Kontra Industrieschwein" braucht dringend Hilfe,
um die Anlage doch noch verhindern zu können. Moralische Unterstützung
genau so wie Geld für den Rechtsanwalt werden dringend benötigt.
Bitte verbreiten Sie die Texte und werben Sie um Unterstützung
für die Bürgerinitiative
Bitte helfen Sie uns!

Bild:
Soylent Network
-
Es
soll eine wunderschöne Erholungslandschaft mit ihren
Seen und Wäldern wieder durch eine industrielle Schweinemast
ruiniert werden
-
Es sollen massenhaft Tiere gequält werden, indem
man sie fast automatisiert als Industrieware produziert:
ein Verfall unserer christlichen Kultur
-
Das vorgeschobene Totschlagargument: Arbeitsplätze
für 50 Uckermärker
-
Die banale Wahrheit: hier wird die Not der Arbeitslosen
missbraucht, um risikolos und auf Kosten der Umwelt auch
kommender Generationen privat viel Geld zu verdienen
-
Verwaltungen und Politiker unterstützen den Investor
gebetsmühlenhaft.
Sie loben den technischen Fortschritt, ignorieren Schäden
und Risiken sowie die enorme Vorbelastung
-
Sie tricksen das Projekt formal durch die gesetzlichen
Vorgaben
-
Mit dem erneuten Bau gigantischer Schweinemastanlagen
in Ostdeutschland werden systematisch tausende Arbeitsplätze
im bäuerlichen Gewerbe Deutschlands vernichtet
|
Schweinegroßanlage
Haßleben-Uckermark
Text der Bürgerinitiative „Kontra Industrieschwein
Hassleben“
-
Lage, Landschaft, Geologie
-
Betrieb vor der Wende
- Gescheiterte
Versuche anderer Nutzungen
- Jetziges
Vorhaben
- Zur
Person des Investors
- Zur
Person des Unternehmensberaters
- Investitionen,
Fördermittel
- Tierplätze,
Mastdurchgänge, Kadaver, Schlachthöfe
- Gülle,
Abluft
- Antibiotika,
Biozide, Desinfektionsmittel, Futtermittelzusätze
- Straßentransporte
- Futterbedarf
- Arbeitsplätze
- Tricks
des bisherigen Verfahrens
- Verhalten
von Landesinstitutionen, Presse, Bürgerinitiative und
Bürger-aktiv
- Mediendokumentationen
- Alternativen
zur Schweinemast in Haßleben
- Tierquälerei
- Zusammenfassende
Argumente der Bürgerinitiative
"Kontra Industrieschwein Hassleben"
|
1.
Lage, Landschaft, Geologie |
|
Lage
des geplanten Projektes:
Gemeinde Hassleben im nördlichen Brandenburg zwischen
Prenzlau und Templin, hügelige Landschaft mit vielen
Seen, zwischen Biosphärenreservat und Naturpark gelegen,
Naherholungsgebiet ca. 90 km nördlich Berlin, Wasserscheide
Nord- und Ostsee, Standort 1974/75 durch Wasserwirtschaft
als ungeeignet abgelehnt |
-
Früher
Uckermärkische Schweinezucht- und -mast GmbH
Hassleben (SZM Haßleben)
-
westlich der F109, angrenzend an Ortslage Haßleben nördlich
Straße Haßleben-Kuhz
-
umgeben von FFH- und Naturschutz-Gebieten (Stromtal,
Buchenwälder, Seen etc.)
-
zwischen Naturpark Uckermärkische Seen und
Bioshärenreservat Schorfheide/Chorin
-
sehr ansprechende Landschaften mit touristisch
aussichtsreicher Entwicklung, z.B. Boitzenburg, Kuhz, Gerswalde,
Warthe, Jakobshagen, Klaushagen usw.
-
Endmoräne
(Stauchmoräne über 100 m NN) abfallend in sandige und
lehmige Grundmoräne (70 – 80m NN)
-
kleinflächiger Substratwechsel, z.B. Sandlinsen
im Lehm (Bauern sagten: „Durchschossener Acker“)
-
viele Seen und Kuppen, z.T. karstähnliche
Verhältnisse im Untergrund
-
Wasserscheide zwischen Ost- und Nordsee; einschließlich
Begüllungsflächen
-
Quellgebiet der Erholungsgewässer des Altkreises
Templin, deshalb u.a. Ablehnung von Tierkonzentrationen 1974/75
durch die damalige Wasserwirtschaft
-
Senken und Rinnen (wasserführende Zwischenstockwerke)
enden in Seen, Gebiet stark mit Mooren und Söllen durchsetzt,
z.T. wegmelioriert.
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-
SZM
Haßleben, 98 ha Gesamtfläche, 4 Module,
1978 anlaufend, Frühjahr 1991 geschlossen (angeblich aus
Umweltschutzgründen)
-
780
Arbeitsplätze einschließlich Erholungseinrichtungen,
davon 250 in den Modulen
-
maximal 146.000 Tierplätze. 1987–1989
= 127.000 Tierplätze
-
Begüllungsflächen anfangs 3.250 ha,
im 1. Jahr Rohgülle, dann meist als Fugat ausgebracht (Gülle
mit sehr stark durch Zentrifugieren vermindertem Feststoffanteil),
Feststoffe kompostiert
-
Fugat bis 20 km durch feste unterirdische Rohrleitungen
gepumpt, neben der Anlage Ausbringung von Bioschlamm, deshalb
Einzugsgebiet des Kuhzer Sees höchst belastet, später
Erweiterung der Begüllungsflächen auf 3.700 –
4.000 ha, ihre Straßenränder mit breiten Gehölzstreifen
versehen, Begüllungszeiten der Flächen schwanken zwischen
8 und 12 Jahren
-
viele auch heute wieder zur Begüllung vorgesehenen
Flächen sind in 80 cm Tiefe drainiert, ihre Sammler enden
in Seen
-
Fischsterben 1981/82 im Kuhzer See, Gülleverträge
mit LPGn, SZM zahlt für Ausbringung, Meliorationsgenossenschaft
ist für Verregnung zuständig, Folge: für häufig
beanstandete Schäden war keiner zuständig!
-
Steinkohlenbefeuerung,
dann Braunkohle, deren belastete Asche liegt
noch heute auf dem Betriebsgelände
-
Fleisch überwiegend Export an westliche
Firmen (0,18 – 1,50 DM/kg)
|
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Schadensbilanz
der etwa 10jährigen Begüllung
(Untersuchung der Uni Potsdam 1993)
-
Auf 80 % der Begüllungsflächen Stickstoffbilanzüberschüsse
von 200 – 500 kg/ha/a, meist unterhalb 0,90 m, im Sand sogar
unterhalb 5 m anzutreffen, Richtung Grundwasser wandernd, zum
Vergleich: höchste Überschüsse in der alten Bundesrepublik
(Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bayern) liegen unter 200 kg/ha/a.
-
Trend bei Magnesium (Mg), Kalium
(K) und sogar Phosphor (P) ähnlich (Extremwert
in einer Senke: fast 1.000 g P/m³ )
-
Nachweis hoher Nitratwerte in Zwischenstockwerken
1987, an Kiefer im Sommer 1989 überhöhte und toxische
Nadelwerte bis 400 m Entfernung
-
Seen und Fließgewässer an Begüllungsflächen
in z.T. katastrophalem Zustand, jahrzehntelang anhaltende Schädigung
aufgrund des substratabhängigen Grundwasser-Weg/Zeitverhalten
(bis über 100 Jahre).
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Waldschäden
-
Auf ärmeren Standorten unter Kiefer: „Stickstoffschock
für Baumbestand und Boden“, starke Stickstoffanreicherung
führt bis zum Austrag, Veränderung des Bodenlebens,
Rückgang der Feinwurzeln und Mykorrhiza-Pilze -> Zunahme
der Windwürfe, Totholz, allgemeine Schwächung; phasenhaftes
akzeleriertes Wachstum, stockender Wuchs, stärkere Bodenvegatation
-> Wassermangel in Trockenzeiten.
-
Auf reicheren Standorten unter Laubholz außerdem: überwiegender
Zusammenbruch des Stickstoff–(N)-Haushaltes infolge kurzfristig
hoher N-Zufuhr -> Auswaschung desselben, Versauerung im Mineralboden
(Rückgang der Basensättigung) ist u.a. Untersuchung
des Verfassers.
-
Bei Buche häufige Mast -> Schwächung der Baumbestände,
zusätzliche Schwächung durch Witterungsextreme (Klimawandel)
Zunahme der Sekundärschädlinge (Pilze, Insekten), bei
Haßleben Absterben der Eichen durch Eichenprachtkäfer.
-
Die ohnehin gestressten Wälder übervoll belastet durch
N, vor allem bei Haßleben (Filterwirkung und Akkumulation
der laufenden Depositionen) = siehe Waldschadensberichte der letzten
Jahre.
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Gescheiterte
Versuche anderer Nutzungen
bzw. Wiederinbetriebnahme
Nach
kurzfristiger Schließung (1991) Abriss der gesamten westlichen
Technik, Ansiedlung einiger kleiner und mittelständiger Betriebe
außerhalb der Module
1993 |
Machbarkeitsstudie
Nachfolgenutzung (Todte/Drews) |
Alternative
Versuche |
1993 |
Deutsche
Bahn AG -> Herstellung von Material zur Elektrifizierung
= scheiterte an 46 Mio DM Schulden, die über den m²-Verkaufspreis
von 65 DM beseitigt werden sollen! |
1993 |
Müllrecycling
= gescheitert u.a. auch am fehlenden Deponiestandort |
1995 |
Umwelttechnologiepark,
scheiterte am Kaufpreis siehe Bahn AG! |
1994/95 |
Bodenkamp/Niedersachsen
100.000 Schweine (Tierplätze) |
Pläne
scheitern vor allem am Preis von 65DM/m² und drohendem
Raumordnungs-Verfahren (ROV) |
1996 |
Bauernverband
Templin/Uckermark auch 100.000 Schweine |
1998
– 2000 |
van
Asten/Niederlande 80.000 Schweine, unterhält in Nordhausen
Anlage mit 65.000 Schweinen |
2001 |
600.000
Puten, nach 1. Antragsansatz erledigt. |
Ab
2003 |
van
Gennip (Schwager von van Asten)
plant 84.300 Schweine! |
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4.
Jetziges Vorhaben |
4.1
|
Zur Person des Investors
-
Van
Gennip/Niederlande soll dort noch 25.000 Mastschweine und einige
tausend Sauen an 6 Standorten halten, mit Aussicht auf Ablösegelder
bei Einstellung
-
Bezahlte für Gelände Haßleben nach Aussagen Dr.
Rehhahns „1–10 Mio €“ , ein Vorteil von
mindestens 13 Mio € gegenüber den vorherigen Investoren
und ihren Versuchen (46 Mio DM Schulden)! Bezahlte den Rest die
Landeskasse und deswegen die trickreiche Kooperation?
-
Unterhält in Sandbeiendorf/Altmark eine 65.000-Schweineanlage,
will dort in 7 km Entfernung bei Mahlwinkel eine weitere mit 80.000
Schweinen errichten. Daher Verdacht, dass er Haßleben später
erweitert
-
Der Name van Gennip taucht in holländischen Konsortien bei
Schweinemastanlagen in Weißrussland und Ukraine auf.
Gleiche Person?
-
Wieweit
er in Mecklenburg-Vorpommern aktiv war und ist, ist noch unklar
|
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Zur Person des Unternehmensberaters
-
Dr.
H. Rehhahn (SPD)
-
Landwirtschaftsminister in Sachsen-Anhalt von 1994–1996;
trat wegen Vorwurf von Unregelmäßigkeiten zurück
-
betreut neben Haßleben die Neubauten von Mahlwinkel (80.000
Schweine) und Allstedt/Kreis Merseburg-Querfurt (95.000 Schweine,
Gebrüder Nooren)
-
war früher VEG-Chef einer 10.000 Jungrinder-Anlage bei Wittenberg
|
|
Investitionen, Fördermittel
-
Investition
20 Mio €, angeblich keine Fördermittel ( siehe 4.1 )
-
Biogasanlage, Kühlung und Erwärmung der Anlage durch
Wärmetauscher über Grundwasser, mit Sicherheit werden
solche alternativen Energieanlagen subventioniert
-
Gemeinde versucht sogar, Fördergelder für neuen Bahnübergang
(Dorfumgehung) zur F 109 zu bekommen
|
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Tierplätze,
Mastdurchgänge, Kadaver, Schlachthöfe
-
84.300
Tierplätze in 2 Modulen, gestaffelt 2005/2006 eingerichtet
(62% der Belegung der Anlage vor 1989) jedoch je Modul mehr als
zu DDR-Zeiten (damals 34.000 Tierplätze, jetzt 42.000)
-
insgesamt 10.450 Großvieheinheiten (GV), bei 3,25 Mastdurchgängen
im Jahr 169.000 Mastschweine und 190.000 Ferkel
-
bei 5% Verlust Kadaveranfall = 9.500 Ferkel, 8.500 Mastschweine.
Müssen per LKW weggeschafft werden, genügend Tierverwertungsanstalten
in der Nähe? Kapazität im Seuchenfall für solche
Größenordnung? Kosten dann für die öffentliche
Hand, dem Steuerzahler?]
-
Als nächste Schlachthöfe für die Anlage kommen
in Frage: Neuruppin, Perleberg, Kasel-Golzig, Anklam und Teterow
-
Es wird erwogen, den kleinen Templiner Schlachthof wieder zu eröffnen,
der aber dann enorm erweitert werden müsste (außerdem
Bestandesschutz erloschen)
|
|
Gülle,
Abluft
-
Tränkwasserverbrauch
176.000 m³ jährlich (1/3 des Trinkwasserverbrauchs der
Region Templin)
-
dazu 30.000 m³ zur Stallreinigung, damit fallen jährlich
190.000 m³ Gülle an = doppelt so viel wie die Abwassermenge
in der ganzen Gemeinde Boitzenburger Land, alle Abprodukte der
Schweine entsprechen einer Stadt von 191.000 Einwohnergleichwerten
(18,3 EGW je GV)!
-
Güllewirtschaft
der Massentierhaltung heute unverantwortlich, da aus Hygienegründen
auf Trinkwasserqualität angewiesen.
-
Trinkwasserbildung in den unteren Stockwerken benötigt Jahrzehnte
und Jahrhunderte, bei starker Entnahme lokal Nachfließen
von tertiärem Salzwasser, derzeit deutliches Nachlassen der
Grundwasserneubildung durch Klimawandel und Eutrophierung selbst
in den oberen Stockwerken.
-
Abprodukte als Dünger verflüssigt auf den Acker zu bringen,
verstärkt bei entsprechender Witterung die Auswaschungsgefahr.
Bisher Begüllungsflächen von 7.500 ha vertraglich gebunden,
einschließlich z.T. drainierter Hochlastflächen (etwa
2.000 ha), notwendig sollen nach fragwürdigen Berechnungen
nur 5.730 ha (1,8 GV/ha) sein.
-
Fast 2.000 ha NS-und FFH-Flächen wurden herausgenommen, sollen
aber z.T. ringsherum begüllt werden. Die Hochlastflächen
dürften aus Boderschutzgründen gar nicht mehr begüllt
werden!
-
Wieder
Dreiteilung der Verantwortungslosigkeit wie vor 1989: Private
Fuhrunternehmer bringen Gülle an Abnehmer, die für Verwendung
und Ausbringung voll verantwortlich sind. Welche Verwaltung soll
das kontrollieren?
-
Mit noch unklaren, mit Sicherheit aber nicht länger in solchen
großen Mastanlagen erprobten Abluftanlagen sollen 70% des
Ammoniaks (trockene Phase des Ammoniumstickstoffs) in der Anlage
zurückgehalten werden. Trotzdem noch jährlich 73.000
kg NH3 = 25.000 Tierplätze mit vollem NH3-Austrag, das sind
täglich 200 kg (263 m³) NH3 im Innenbereich von Haßleben!
-
Es werden aber jährlich 700.000–780.000 kg Gesamtstickstoff
in der Anlage produziert, die über Gülle in die bereits
völlig damit überfrachteten Landschaften gelangen (20
–30% werden im Ausbringungsjahr oft nur von den Pflanzen
genutzt!) Sie werden kaum oder gar nicht erwähnt, weil für
die Gülleausbringung der abnehmende Landwirt voll verantwortlich
ist! Damit verbunden komplexe Waldschäden – siehe Abschnitt
2.2!
-
Alte Hochlastflächen dürften aus Bodenschutzgründen
nicht begüllt werden. Für die gesetzlich vorgesehen
bodennahe Begüllung muss der Landwirt die Maschinen selbst
kaufen.
-
Für den Geruch gilt ähnliches, sommerliche Ostwinde
und klimabedingt zunehmende Nordwinde treiben ihn in die Ortschaften,
sonst wie die Immissionen aus Richtung SW in den Wald, verantwortlich
für Geruch bei der Ausbringung ist wieder der Landwirt (Wirkung
auf Tourismus).
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Antibiotika,
Biozide, Desinfektionsmittel, Futtermittelzusätze
-
Personalarme Anlagen (Haßleben: 1 Person für 1.700
Schweine) also keine Einzelbehandlung möglich, also entsprechender
Antibiotikaeinsatz notwendig
-
Altes Problem kommt neu hoch (Umweltministerkonferenz November
2003), bei ordnungsgemäßer Begüllung können
bis 1 kg schwerabbaubare Antibiotika pro ha und Jahr auf den Acker
gelangen
-
ähnlich
gelagert sind die Probleme bei Bioziden (Ratten-, Insektenbekämpfung)
Desinfektionsmittel und Futtermittelzusätzen (Kupfer etc.).
Allein diese Fakten verbieten schon solche Tierkonzentrationen!
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Straßentransporte
-
Je nach Überschlagsrechnung verlässt und erreicht alle
4–7 Minuten 1 LKW für Gülle (30-Tonner), Futter,
Kadaver, Schlachtvieh in Spitzenzeiten die Anlage
-
Etwa ½ der Güllefahrzeuge befahren kurvenreiche Unfallstrecke
Haßleben – Prenzlau und müssen durch Prenzlau
(Nadelöhr für PKW!)
-
wird nicht als raumordnungsrelevant durch Behörden gesehen;
sonst siehe Abschnitt 2.)
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Futterbedarf
-
Er soll durch gülleabnehmende Landwirte gedeckt werden, jedoch
dafür bisher keine Vertragsangebote
-
laut Projektzahlen kann das nur zu 50% gelingen, also Zukauf (Genmais?)
und Ferntransporte?
-
weitere Konzentration von Abprodukten im Umkreis Haßleben,
Preisdruck auf einheimische Landwirte durch osteuropäische
Konkurrenz.
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Arbeitsplätze
-
Allein Vorhandensein von 84.300 Schweinen (zweitgrößte
Anlage Deutschlands) schadet gutem Ruf der Urlauberregion Templin
-
Verfall des Wertes von Grundstücken, Abwanderung von Unternehmen,
abnehmende Zimmervermietung, alles mehr Arbeitsplatzverluste als
die versprochenen 50 Arbeitsplätze einbringen
-
Parallel zum Aufbau großer Mastanlagen in Ostdeutschland
mussten 2003 7.200 Landwirte ihre Schweinehaltung in Deutschland
aufgeben (6,7 % in einem Jahr)
-
Landwirtschaftsbetrieb
in Beenz/Lychen gibt im Sommer 2004 Ferkelaufzucht auf = 5 Arbeitsplätze
entfallen
-
Überschlagsrechnung:
1 Arbeitsplatz neu in industrieller Mast = Verlust von mindestens
10 im bäuerlichen Gewerbe
-
Amerikanischer
Konzern Smithfielt Food ruiniert in Nordkarolina in 20 Jahren
fast 25.000 Familienbetriebe (von 27.000!), beschäftigt dort
noch 2 Personen für 10.000 Schweine, Konzern jetzt in Wieckowice/Westpolen
aktiv.
-
In Haßleben sollen 120 Bewerbungen für 50 Arbeitsplätze
vorliegen, Auswirkungen von Hartz IV noch nicht absehbar, ebenso
die polnische EG-Zugehörigkeit (Grenznähe).
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Tricks
des bisherigen Verfahrens
-
Nachdem vorhergehende Investoren wegen Kaufpreis und drohenden
Raumordnungsverfahren (ROV) aufgaben (siehe Abschnitt 3), ließen
Behörden hier schon anfangs verlauten, dass kein ROV nötig,
natürlich werde man prüfen. Genehmigung nur nach BImSchG
– so reduziert sich der Untersuchungsradius von mindestens
5 km auf 1,25 bzw. 1,75 km, damit wird nur 1 FFH-Gebiet berührt
(Nordteil Kuhzer See) sonst wären es viele.
-
Ein
Raumordnungsverfahren (ROV) wurde vom Land Brandenburg (Landwirtschaftsminister
Birthler) im Dezember 2003 für unnötig erklärt
-
Klagerecht
der Umweltverbände stark eingeschränkt, möglich
fast nur bei privat Betroffenen
-
Einwendungen in der öffentlichen Auslegung können von
jedermann gemacht werden, sind aber oft wirkungslos, da Beantwortung
meist durch Mitarbeiter des Investors erfolgt (wie bei Neuheim/Jüterbog,
16.700 Schweine).
-
Durch Gemeindebeschluss Umstellung des Verfahrens auf einen vorhabenbezogenen
Bebauungsplan im Innenbereich Haßleben, daher kein ROV nötig.
Das Genehmigungsverfahren nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BISchG)
und UVP wurde mit überholten Karten ausgestattet, Termin
der Abgabe der Stellungnahmen der öffentlichen Träger
deckte sich mit dem Termin der Mitteilung der Ablehnung des ROV
(10.12.2003) mit neuen Karten.
-
Verdacht, dass hier etwas formal gesetzlich mit allen Tricks durchgedrückt
wird! Ohne Abschluss des Verfahrens sollen 900 Zuchtläufer
ab November 2004 mit einer Baugenehmigung der Kreisverwaltung
eingestellt werden.
-
Begleitend
zu allem: Handlungsrahmen zur Beurteilung von Waldökosystemen
im Umfeld von Tierhaltungsanlagen im Dezember 2003 erlassen. Rücknahme
wegen grober fachlicher Mängel (u.a. bis 3x zu hohe N-Grenzwerte
als der Wald verkraftet)
-
Vorentscheidung
ob ROV fiel am 7.10.03 bei Erörterung der Stellungnahmen
öffentlicher Träger, wo nur zuständiges Ministerium,
Landkreis und Investor anwesend waren (alles Befürworter!).
Im Jahr 2000 wurden dazu noch alle Träger öffentlicher
Belange eingeladen! Ein Bürgeraktiv „Pro Schwein“
unterstützt den Investor tatkräftig, außerdem
fast alle Parteien, auch der Bauernverband! (siehe Abschnitt 4.1)
|
|
Verhalten
von Landesinstitutionen, Presse, Bürgerinitiative und Bürger-aktiv
-
Institutionen des Landesnaturschutzes (Großschutzgebiete)
halten sich öffentlich heraus, Verdacht auf Maulkorberlass
-
ministerielle Abteilung des Naturschutzes ist dafür, sieht
kaum Probleme, trotzdem haben z.B. Amt für Forstwirtschaft
Templin, Großschutzgebiete und Prenzlau ein ROV gefordert
oder grundlegende raumordnerische Bedenken geäußert
-
...
natürlich auch Naturschutzorganisationen, diese sind relativ
inaktiv, begreifen offensichtlich Problematik der neuen Umweltbedingungen
nicht (Dominanz von Immissionen und Klimawandel in der heutigen
Landschaftsdynamik)
|
Bürgerinitiative (BI) „Kontra Industrieschwein
Haßleben“ sammelte Unterschriften, sprach mit
Landwirten, Verbindung mit anderen BI aufgenommen, verbreitet
Material zum Thema
-
am
8.5.04 Demo in Kuhz
-
zur gleichen Zeit kurzfristig Informationsveranstaltung
durch Bürgeraktiv „Pro Schwein“ und Investor
in das sonst nicht zugängliche SZM einberufen
-
Einheimische
Presse berichtet unvollständig über unsere Veranstaltung
-
Später 3 Transparente in Kuhz (Menschen hier mehrheitlich
gegen Mastanlage) abgerissen und Verfasser in Templin vor
Eingangsweg gelegt, Drohung?
|
|
Um
zu klagen hat BI kein Geld, bisherige Spendengelder
für RA verbraucht. Es werden dringend Spenden erbeten:
-
Kto.Nr.
357 100 3500
Sparkasse Uckermark,
BLZ 170 560 60 (Konto der BI)
-
Kto.Nr. 300 012 24
Stadtsparkasse Schwedt
BLZ 170 523 02 (Konto von B90/Grüne für
BI)
- Spendenaufruf
(pdf)
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Mediendokumentationen
-
Einige Artikel in nicht lokaler Presse
-
Monitor 1996
-
ZDF Blickpunkt und ORB Klartext 2004, alles stark gekürzt
-
Private Videodokumentation der Demo am 8.5.2004
-
Luftaufnahmen der Anlage (Linktipp:
Grüne Uckermark)
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Kleiner
Pressespiegel
16.02.2004 |
Neues
Deutschland Schweinerei in der Uckermark. Größte
Mastanlage der DDR soll reaktiviert werden. Beitrag von Tom
Kirschey, dem Vorsitzenden des NABU-Landesverbandes zu Haßleben |
12.02.2004 |
BÜNDNIS
90/Die Grünen, Kreisverband Uckermark (pdf) Spendenaufruf
"Kontra Industrieschwein Haßleben" |
09.12.2003 |
Bürgerinitiative
- Kontra Industrieschwein Haßleben gegründet. Am
9. Dezember 2003 fanden sich 21 Bürgerinnen und Bürger
der Region zusammen um die Bürgerinitiative (BI) - Kontra
Industrieschwein zu gründen. Der Name ist das Ziel! Gekämpft
wird gegen die Wiederinbetriebnahme der industriellen Schweinemast-
und Zuchtanlage in Haßleben. |
18.10.2003 |
Berliner
Zeitung Kein Schwein soll nach Haßleben |
13.10.2003 |
Berliner
Zeitung 84.000 Schweine für die Uckermark |
13.10.2003 |
Bekanntmachung
im Fleischforum "[...] Im Uckermarkdorf Haßleben
wurden zu DDR-Zeiten jedes Jahr 200 000 Schweine gemästet
- in der größten Zuchtanlage Europas. [...] Anwalt
Peter Kremer, der Umweltverbände im Kampf gegen Großmastereien
berät, glaubt nicht an die versprochenen Jobs. "Für
eine solche Anlage werden nur 20 Leute gebraucht", sagt
er. [...] Die wollen 25 Millionen Euro investieren und ab
2005 wöchentlich 3 000 schlachtreife Tiere produzieren.
[...] "Die Tiere werden sich wohl fühlen".
[...] Brandenburgs Viehzüchter freuen sich nicht gerade
über die holländische Konkurrenz. Die sollen zum
Teil ihre Ställe in der Heimat aufgegeben haben, weil
dort die Auflagen für Großviehanlagen verschärft
wurden. [...] Alte, einzeln stehende Anlagen würden wegen
geringerer Seuchengefahr bevorzugt. "Die Holländer
bekommen Prämien, wenn sie ihre Anlagen in der Heimat
aufgeben", sagt Schulz. Das Geld werde dann in Polen
und Rumänien investiert - aber vor allem in Ostdeutschland.
[...]" |
Linktipps
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Alternativen
zur Schweinemast in Haßleben
Große Chancen zur umweltfreundlichen Produktion wurden durch
falsche Landespolitik vertan (siehe Abschnitt 3), es wird schwieriger.
Bahn ist stillgelegt, möglich wären trotzdem Produktionsstätten
für Biomasseverarbeitung, Umwelttechnologien etc., eine artgerechte
Schweinehaltung nach Neuland-Kriterien (max. 650 Tiere auf Strohbasis
mit Auslauf) ist zur Hebung des Viehbestandes umweltfreundlich verteilt
in der ganzen Uckermark machbar (bei evt. zusätzlichen Einsatz
von mindestens 13 Mio €, die dem Investor van Gennip erlassen
wurden). |
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Tierquälerei
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Wichtiges Argument: nach 50 Jahren Verhaltensforschung an Nutztieren
hält man diese nicht mehr so wie vorgesehen, ohne grundlegende
Gebote der Ethik (Albert Schweitzer „Ehrfurcht vor dem Leben“
) zu missachten.
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Massentierhaltung ist Kulturverfall und bei uns eine Perversion
christlicher Kultur, geistige Zusammenhänge zu den industrialisierten
Massenmorden (auch technologisch durchorganisierten Kriegen) sind
vorhanden
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Verbindungen der BI bestehen zu den Tierschutzorganisationen „Arche“
und „Pro Vieh“.
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Bisherige
neue Gesetzesentwürfe werden immer wieder von der Massentierhaltungsindustrie
beeinflusst und entschärft!
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Zusammenfassende
Argumente der Bürgerinitiative „Kontra Industrieschwein
Hassleben“ gegen die Wiederaufnahme der Massenproduktion
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Arbeitsplätze
gehen wesentlich mehr verloren als geschaffen werden
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Ein Berliner Erholungsgebiet wird gefährdet, die
bisherige touristische Entwicklung zunichte gemacht
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Stark geschädigte Altlastflächen werden erneut
begüllt
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Die
Versauerung des Waldbodens und die Schädigung der
Baumbestände vor allem durch Stickstoffverbindungen
wird fortgesetzt
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Die besonders empfindlichen Schutzflächen und viele
Gewässer werden erneut bedroht
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Ein Raumordnungsverfahren wird infolge fragwürdiger
Rechtsauslegung und Abwägung der Stellungnahmen der
Träger öffentlicher Belange nicht durchgeführt
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Eine Güllewirtschaft ist derzeit unverantwortlich,
da sie das in Brandenburg immer knapper werdende Trinkwasser
verbraucht, das sich in unteren Stockwerken erst in Jahrzehnten
und Jahrhunderten neu bildet
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Die durch Massentierhaltung verursachte Tierquälerei
ist heute durch nichts zu rechtfertigen. Artgerechte Tierhaltung
ist hier nicht möglich
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Templin,
den 22.10.2004, Ernst Pries
Für
Rückfragen zu den stichpunktartigen Darlegungen steht der Verfasser
zur Verfügung
Ernst
Pries
Ringofen 1
17268 Templin-Fährkrug
Tel.: 03987/2934
Quelle:
Christa Lüder, Bündnis 90/Die Grünen, KV Uckermark,
Schwedt
E-Mail:
kv.uckergruen@swschwedt.de |
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