zur tierdach-Startseite

zur Schweineseite 1

Schweinemast-
Anlage Haßleben-Uckermark


Hier klicken: aktuelles Thema bei tierdach!Home Suche Gästebuch Impressum Tier-News Tier-Links Tier-Termine Tiere in der Kunst Zitate


Statistik heute

 
Besucher*
 
Seitenaufrufe**
 
jetzt online***

Counter by PrimaWebtools.de

Hier gehts zur Statistik dieser Webseite!
zur tierdach-Demostatistik

*Erfassung bis 1.000 bzw
**Erfassung bis 3.000
***Begrenzte Erfassung


Schweine
auf dieser Seite:


Schweine-Großanlage Haßleben –Uckermark

tierdach-Schweineseiten


Huftiere, Paarhufer, Säugetiere

Allgemeines

Gattungen

Das Wildschwein

Das Minischwein

Hausschwein: Haltung

Haßleben-Ueckermark

Schweine-Schlachtung

Schweine-Geschichten

Schweine-Sagen

Schweine in der Kunst

Berühmte Schweine

Schweine und Menschen


Irische Schweinemünze
Geldkunst: ausgesägte Schweinemünze

Specials:

Schweine-Ratespiel

Wildschwein-Ratespiel

Fotos: Schweine-Ecards

Schweine-Webring


aus den Servicelisten:

Schweine-Nachrichten

Schweine in der Kunst

Schweine-Linktipps


Buchtipps


tierdach.de-Huftier des Tages:

Huftiere

Antilopen

Giraffen

Hirsche

Nashörner

Pferde

Rehe

Rinder

Schafe

Schweine

Ziegen

Rüsseltiere: Elefanten

Themen


BSE

Massentierhaltung

Tiertransporte

Stierkampf

Eselreiten

Wildpferdfang

Schächten

Jagd

Aussterben

Specials


Hörner und Geweihe

Fabelwesen: Das Einhorn

Hirsch-Rätsel

Schweine-Rätsel

Wildschwein-Rätsel

Pferde-Puzzle

Rinder-Puzzle



Linktipp


Linktipp

Buchtipps für Tierfreunde


zum aktuellen tierdach-Buchtipp für Tierfreunde


Buchtipp: Tierrechte: Töten und Fressen?  

Töten und Fressen?

Zunehmend mehr werden wir uns der Verwandtschaft von Tier und Mensch bewusst, denn alle sind Geschöpfe aus gleichem Geist. Deshalb schärft dieses Buch unseren Blick für die Ausbeutung der Tiere durch den Menschen und weist auf Modelle alternativen Umgangs mit ihnen hin. Link zu amazon


Buchtipp: Ernährung für ein neues Jahrtausend  

Ernährung für ein neues Jahrtausend

Dieses Buch enthüllt die Wahrheit über die Nahrung auf unseren Tellern. Dabei handelt es sich um Tatsachen, von denen sich die Interessengruppen der Lebensmittelindustrie wünschen, dass sie niemals ans Licht der Öffentlichkeit gelangen. Link zu amazon


Buchtipp: Lexikon der berühmten Tiere  

Lexikon der berühmten Tiere

Über Tiere aus Geschichte, Film, Märchen, Literatur und Mythologie. Lieblingstiere sind darunter wie die edlen Pferde Black Beauty und Fury, gefürchtete Monster wie der weiße Hai und Moby Dick, aber auch die zahllosen Tiere, die uns in der Werbung ständig begleiten. Von von Karen Duve und Thies Völker. Piper, August 1999. Link zu amazon


Übersicht Buchtipps bei tierdach


In Partnerschaft mit Amazon.de

Wenn Sie ein Buch oder ein anderes Produkt über diese Seite bei amazon.de bestellen, kommt eine kleine Provision dem IfT - Internetzwerk für Tiere zugute. Damit unterstützen Sie die Arbeit von aktiven Tierschützern.


Bücher finden...

Suchen nach:

In Partnerschaft mit Amazon.de

 

Schweinegroßanlage Haßleben-Uckermark

Untenstehend finden Sie die gesamte Geschichte und die jetzt laufenden Aktivitäten zur Wiederbelebung der riesigen Schweinemastanlage in Haßleben, sowie eine Zusammenfassung der bisher verursachten Schäden und die Gefährdungen durch die Wiederbelebung der Anlage.

Der derzeitige Stand: Die eingereichten Unterlagen für die Genehmigung nach BundesImmissionsschutzgesetz sind bisher so mangelhaft, dass von amtswegen Nachforderungen gestellt wurden. Zu erwarten ist dann, dass die Umsetzung auch nicht viel besser sein wird.

Die BI "Kontra Industrieschwein" braucht dringend Hilfe, um die Anlage doch noch verhindern zu können. Moralische Unterstützung genau so wie Geld für den Rechtsanwalt werden dringend benötigt.

Bitte verbreiten Sie die Texte und werben Sie um Unterstützung für die Bürgerinitiative


Bitte helfen Sie uns!

Foto: Schweine. Bild: Soylent Network

Bild: Soylent Network

  • Es soll eine wunderschöne Erholungslandschaft mit ihren Seen und Wäldern wieder durch eine industrielle Schweinemast ruiniert werden

  • Es sollen massenhaft Tiere gequält werden, indem man sie fast automatisiert als Industrieware produziert: ein Verfall unserer christlichen Kultur

  • Das vorgeschobene Totschlagargument: Arbeitsplätze für 50 Uckermärker

  • Die banale Wahrheit: hier wird die Not der Arbeitslosen missbraucht, um risikolos und auf Kosten der Umwelt auch kommender Generationen privat viel Geld zu verdienen

  • Verwaltungen und Politiker unterstützen den Investor gebetsmühlenhaft.
    Sie loben den technischen Fortschritt, ignorieren Schäden und Risiken sowie die enorme Vorbelastung

  • Sie tricksen das Projekt formal durch die gesetzlichen Vorgaben

  • Mit dem erneuten Bau gigantischer Schweinemastanlagen in Ostdeutschland werden systematisch tausende Arbeitsplätze im bäuerlichen Gewerbe Deutschlands vernichtet


Schweinegroßanlage Haßleben-Uckermark
Text der Bürgerinitiative „Kontra Industrieschwein Hassleben“


1. Lage, Landschaft, Geologie

 

Lage des geplanten Projektes:

Gemeinde Hassleben im nördlichen Brandenburg zwischen Prenzlau und Templin, hügelige Landschaft mit vielen Seen, zwischen Biosphärenreservat und Naturpark gelegen, Naherholungsgebiet ca. 90 km nördlich Berlin, Wasserscheide Nord- und Ostsee, Standort 1974/75 durch Wasserwirtschaft als ungeeignet abgelehnt

  • Früher Uckermärkische Schweinezucht- und -mast GmbH Hassleben (SZM Haßleben)

  • westlich der F109, angrenzend an Ortslage Haßleben nördlich Straße Haßleben-Kuhz

  • umgeben von FFH- und Naturschutz-Gebieten (Stromtal, Buchenwälder, Seen etc.)

  • zwischen Naturpark Uckermärkische Seen und Bioshärenreservat Schorfheide/Chorin

  • sehr ansprechende Landschaften mit touristisch aussichtsreicher Entwicklung, z.B. Boitzenburg, Kuhz, Gerswalde, Warthe, Jakobshagen, Klaushagen usw.

  • Endmoräne (Stauchmoräne über 100 m NN) abfallend in sandige und lehmige Grundmoräne (70 – 80m NN)

  • kleinflächiger Substratwechsel, z.B. Sandlinsen im Lehm (Bauern sagten: „Durchschossener Acker“)

  • viele Seen und Kuppen, z.T. karstähnliche Verhältnisse im Untergrund

  • Wasserscheide zwischen Ost- und Nordsee; einschließlich Begüllungsflächen

  • Quellgebiet der Erholungsgewässer des Altkreises Templin, deshalb u.a. Ablehnung von Tierkonzentrationen 1974/75 durch die damalige Wasserwirtschaft

  • Senken und Rinnen (wasserführende Zwischenstockwerke) enden in Seen, Gebiet stark mit Mooren und Söllen durchsetzt, z.T. wegmelioriert.


2. Betrieb vor der Wende

  • SZM Haßleben, 98 ha Gesamtfläche, 4 Module, 1978 anlaufend, Frühjahr 1991 geschlossen (angeblich aus Umweltschutzgründen)

  • 780 Arbeitsplätze einschließlich Erholungseinrichtungen, davon 250 in den Modulen

  • maximal 146.000 Tierplätze. 1987–1989 = 127.000 Tierplätze

  • Begüllungsflächen anfangs 3.250 ha, im 1. Jahr Rohgülle, dann meist als Fugat ausgebracht (Gülle mit sehr stark durch Zentrifugieren vermindertem Feststoffanteil), Feststoffe kompostiert

  • Fugat bis 20 km durch feste unterirdische Rohrleitungen gepumpt, neben der Anlage Ausbringung von Bioschlamm, deshalb Einzugsgebiet des Kuhzer Sees höchst belastet, später Erweiterung der Begüllungsflächen auf 3.700 – 4.000 ha, ihre Straßenränder mit breiten Gehölzstreifen versehen, Begüllungszeiten der Flächen schwanken zwischen 8 und 12 Jahren

  • viele auch heute wieder zur Begüllung vorgesehenen Flächen sind in 80 cm Tiefe drainiert, ihre Sammler enden in Seen

  • Fischsterben 1981/82 im Kuhzer See, Gülleverträge mit LPGn, SZM zahlt für Ausbringung, Meliorationsgenossenschaft ist für Verregnung zuständig, Folge: für häufig beanstandete Schäden war keiner zuständig!

  • Steinkohlenbefeuerung, dann Braunkohle, deren belastete Asche liegt noch heute auf dem Betriebsgelände

  • Fleisch überwiegend Export an westliche Firmen (0,18 – 1,50 DM/kg)

2.1

Schadensbilanz der etwa 10jährigen Begüllung
(Untersuchung der Uni Potsdam 1993)

  • Auf 80 % der Begüllungsflächen Stickstoffbilanzüberschüsse von 200 – 500 kg/ha/a, meist unterhalb 0,90 m, im Sand sogar unterhalb 5 m anzutreffen, Richtung Grundwasser wandernd, zum Vergleich: höchste Überschüsse in der alten Bundesrepublik (Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bayern) liegen unter 200 kg/ha/a.

  • Trend bei Magnesium (Mg), Kalium (K) und sogar Phosphor (P) ähnlich (Extremwert in einer Senke: fast 1.000 g P/m³ )

  • Nachweis hoher Nitratwerte in Zwischenstockwerken 1987, an Kiefer im Sommer 1989 überhöhte und toxische Nadelwerte bis 400 m Entfernung

  • Seen und Fließgewässer an Begüllungsflächen in z.T. katastrophalem Zustand, jahrzehntelang anhaltende Schädigung aufgrund des substratabhängigen Grundwasser-Weg/Zeitverhalten (bis über 100 Jahre).

2.2

Waldschäden

  • Auf ärmeren Standorten unter Kiefer: „Stickstoffschock für Baumbestand und Boden“, starke Stickstoffanreicherung führt bis zum Austrag, Veränderung des Bodenlebens, Rückgang der Feinwurzeln und Mykorrhiza-Pilze -> Zunahme der Windwürfe, Totholz, allgemeine Schwächung; phasenhaftes akzeleriertes Wachstum, stockender Wuchs, stärkere Bodenvegatation -> Wassermangel in Trockenzeiten.

  • Auf reicheren Standorten unter Laubholz außerdem: überwiegender Zusammenbruch des Stickstoff–(N)-Haushaltes infolge kurzfristig hoher N-Zufuhr -> Auswaschung desselben, Versauerung im Mineralboden (Rückgang der Basensättigung) ist u.a. Untersuchung des Verfassers.

  • Bei Buche häufige Mast -> Schwächung der Baumbestände, zusätzliche Schwächung durch Witterungsextreme (Klimawandel) Zunahme der Sekundärschädlinge (Pilze, Insekten), bei Haßleben Absterben der Eichen durch Eichenprachtkäfer.

  • Die ohnehin gestressten Wälder übervoll belastet durch N, vor allem bei Haßleben (Filterwirkung und Akkumulation der laufenden Depositionen) = siehe Waldschadensberichte der letzten Jahre.


3.

Gescheiterte Versuche anderer Nutzungen
bzw. Wiederinbetriebnahme

Nach kurzfristiger Schließung (1991) Abriss der gesamten westlichen Technik, Ansiedlung einiger kleiner und mittelständiger Betriebe außerhalb der Module

1993

Machbarkeitsstudie Nachfolgenutzung (Todte/Drews)

Alternative Versuche

1993

Deutsche Bahn AG -> Herstellung von Material zur Elektrifizierung = scheiterte an 46 Mio DM Schulden, die über den m²-Verkaufspreis von 65 DM beseitigt werden sollen!

1993

Müllrecycling = gescheitert u.a. auch am fehlenden Deponiestandort

1995

Umwelttechnologiepark, scheiterte am Kaufpreis siehe Bahn AG!

1994/95

Bodenkamp/Niedersachsen 100.000 Schweine (Tierplätze)

Pläne scheitern vor allem am Preis von 65DM/m² und drohendem Raumordnungs-Verfahren (ROV)

1996

Bauernverband Templin/Uckermark auch 100.000 Schweine

1998 – 2000

van Asten/Niederlande 80.000 Schweine, unterhält in Nordhausen Anlage mit 65.000 Schweinen

2001

600.000 Puten, nach 1. Antragsansatz erledigt.

Ab 2003

van Gennip (Schwager von van Asten)
plant 84.300 Schweine!


4. Jetziges Vorhaben

4.1

Zur Person des Investors

  • Van Gennip/Niederlande soll dort noch 25.000 Mastschweine und einige tausend Sauen an 6 Standorten halten, mit Aussicht auf Ablösegelder bei Einstellung

  • Bezahlte für Gelände Haßleben nach Aussagen Dr. Rehhahns „1–10 Mio €“ , ein Vorteil von mindestens 13 Mio € gegenüber den vorherigen Investoren und ihren Versuchen (46 Mio DM Schulden)! Bezahlte den Rest die Landeskasse und deswegen die trickreiche Kooperation?

  • Unterhält in Sandbeiendorf/Altmark eine 65.000-Schweineanlage, will dort in 7 km Entfernung bei Mahlwinkel eine weitere mit 80.000 Schweinen errichten. Daher Verdacht, dass er Haßleben später erweitert

  • Der Name van Gennip taucht in holländischen Konsortien bei Schweinemastanlagen in Weißrussland und Ukraine auf. Gleiche Person?

  • Wieweit er in Mecklenburg-Vorpommern aktiv war und ist, ist noch unklar

4.2

Zur Person des Unternehmensberaters

  • Dr. H. Rehhahn (SPD)

  • Landwirtschaftsminister in Sachsen-Anhalt von 1994–1996; trat wegen Vorwurf von Unregelmäßigkeiten zurück

  • betreut neben Haßleben die Neubauten von Mahlwinkel (80.000 Schweine) und Allstedt/Kreis Merseburg-Querfurt (95.000 Schweine, Gebrüder Nooren)

  • war früher VEG-Chef einer 10.000 Jungrinder-Anlage bei Wittenberg

4.3

Investitionen, Fördermittel

  • Investition 20 Mio €, angeblich keine Fördermittel ( siehe 4.1 )

  • Biogasanlage, Kühlung und Erwärmung der Anlage durch Wärmetauscher über Grundwasser, mit Sicherheit werden solche alternativen Energieanlagen subventioniert

  • Gemeinde versucht sogar, Fördergelder für neuen Bahnübergang (Dorfumgehung) zur F 109 zu bekommen

4.4

Tierplätze, Mastdurchgänge, Kadaver, Schlachthöfe

  • 84.300 Tierplätze in 2 Modulen, gestaffelt 2005/2006 eingerichtet (62% der Belegung der Anlage vor 1989) jedoch je Modul mehr als zu DDR-Zeiten (damals 34.000 Tierplätze, jetzt 42.000)

  • insgesamt 10.450 Großvieheinheiten (GV), bei 3,25 Mastdurchgängen im Jahr 169.000 Mastschweine und 190.000 Ferkel

  • bei 5% Verlust Kadaveranfall = 9.500 Ferkel, 8.500 Mastschweine. Müssen per LKW weggeschafft werden, genügend Tierverwertungsanstalten in der Nähe? Kapazität im Seuchenfall für solche Größenordnung? Kosten dann für die öffentliche Hand, dem Steuerzahler?]

  • Als nächste Schlachthöfe für die Anlage kommen in Frage: Neuruppin, Perleberg, Kasel-Golzig, Anklam und Teterow

  • Es wird erwogen, den kleinen Templiner Schlachthof wieder zu eröffnen, der aber dann enorm erweitert werden müsste (außerdem Bestandesschutz erloschen)

4.5

Gülle, Abluft

  • Tränkwasserverbrauch 176.000 m³ jährlich (1/3 des Trinkwasserverbrauchs der Region Templin)

  • dazu 30.000 m³ zur Stallreinigung, damit fallen jährlich 190.000 m³ Gülle an = doppelt so viel wie die Abwassermenge in der ganzen Gemeinde Boitzenburger Land, alle Abprodukte der Schweine entsprechen einer Stadt von 191.000 Einwohnergleichwerten (18,3 EGW je GV)!

  • Güllewirtschaft der Massentierhaltung heute unverantwortlich, da aus Hygienegründen auf Trinkwasserqualität angewiesen.

  • Trinkwasserbildung in den unteren Stockwerken benötigt Jahrzehnte und Jahrhunderte, bei starker Entnahme lokal Nachfließen von tertiärem Salzwasser, derzeit deutliches Nachlassen der Grundwasserneubildung durch Klimawandel und Eutrophierung selbst in den oberen Stockwerken.

  • Abprodukte als Dünger verflüssigt auf den Acker zu bringen, verstärkt bei entsprechender Witterung die Auswaschungsgefahr.
    Bisher Begüllungsflächen von 7.500 ha vertraglich gebunden, einschließlich z.T. drainierter Hochlastflächen (etwa 2.000 ha), notwendig sollen nach fragwürdigen Berechnungen nur 5.730 ha (1,8 GV/ha) sein.

  • Fast 2.000 ha NS-und FFH-Flächen wurden herausgenommen, sollen aber z.T. ringsherum begüllt werden. Die Hochlastflächen dürften aus Boderschutzgründen gar nicht mehr begüllt werden!

  • Wieder Dreiteilung der Verantwortungslosigkeit wie vor 1989: Private Fuhrunternehmer bringen Gülle an Abnehmer, die für Verwendung und Ausbringung voll verantwortlich sind. Welche Verwaltung soll das kontrollieren?

  • Mit noch unklaren, mit Sicherheit aber nicht länger in solchen großen Mastanlagen erprobten Abluftanlagen sollen 70% des Ammoniaks (trockene Phase des Ammoniumstickstoffs) in der Anlage zurückgehalten werden. Trotzdem noch jährlich 73.000 kg NH3 = 25.000 Tierplätze mit vollem NH3-Austrag, das sind täglich 200 kg (263 m³) NH3 im Innenbereich von Haßleben!

  • Es werden aber jährlich 700.000–780.000 kg Gesamtstickstoff in der Anlage produziert, die über Gülle in die bereits völlig damit überfrachteten Landschaften gelangen (20 –30% werden im Ausbringungsjahr oft nur von den Pflanzen genutzt!) Sie werden kaum oder gar nicht erwähnt, weil für die Gülleausbringung der abnehmende Landwirt voll verantwortlich ist! Damit verbunden komplexe Waldschäden – siehe Abschnitt 2.2!

  • Alte Hochlastflächen dürften aus Bodenschutzgründen nicht begüllt werden. Für die gesetzlich vorgesehen bodennahe Begüllung muss der Landwirt die Maschinen selbst kaufen.

  • Für den Geruch gilt ähnliches, sommerliche Ostwinde und klimabedingt zunehmende Nordwinde treiben ihn in die Ortschaften, sonst wie die Immissionen aus Richtung SW in den Wald, verantwortlich für Geruch bei der Ausbringung ist wieder der Landwirt (Wirkung auf Tourismus).

4.6

Antibiotika, Biozide, Desinfektionsmittel, Futtermittelzusätze

  • Personalarme Anlagen (Haßleben: 1 Person für 1.700 Schweine) also keine Einzelbehandlung möglich, also entsprechender Antibiotikaeinsatz notwendig

  • Altes Problem kommt neu hoch (Umweltministerkonferenz November 2003), bei ordnungsgemäßer Begüllung können bis 1 kg schwerabbaubare Antibiotika pro ha und Jahr auf den Acker gelangen

  • ähnlich gelagert sind die Probleme bei Bioziden (Ratten-, Insektenbekämpfung) Desinfektionsmittel und Futtermittelzusätzen (Kupfer etc.). Allein diese Fakten verbieten schon solche Tierkonzentrationen!

4.7

Straßentransporte

  • Je nach Überschlagsrechnung verlässt und erreicht alle 4–7 Minuten 1 LKW für Gülle (30-Tonner), Futter, Kadaver, Schlachtvieh in Spitzenzeiten die Anlage

  • Etwa ½ der Güllefahrzeuge befahren kurvenreiche Unfallstrecke Haßleben – Prenzlau und müssen durch Prenzlau (Nadelöhr für PKW!)

  • wird nicht als raumordnungsrelevant durch Behörden gesehen; sonst siehe Abschnitt 2.)

4.8

Futterbedarf

  • Er soll durch gülleabnehmende Landwirte gedeckt werden, jedoch dafür bisher keine Vertragsangebote

  • laut Projektzahlen kann das nur zu 50% gelingen, also Zukauf (Genmais?) und Ferntransporte?

  • weitere Konzentration von Abprodukten im Umkreis Haßleben, Preisdruck auf einheimische Landwirte durch osteuropäische Konkurrenz.

4.9

Arbeitsplätze

  • Allein Vorhandensein von 84.300 Schweinen (zweitgrößte Anlage Deutschlands) schadet gutem Ruf der Urlauberregion Templin

  • Verfall des Wertes von Grundstücken, Abwanderung von Unternehmen, abnehmende Zimmervermietung, alles mehr Arbeitsplatzverluste als die versprochenen 50 Arbeitsplätze einbringen

  • Parallel zum Aufbau großer Mastanlagen in Ostdeutschland mussten 2003 7.200 Landwirte ihre Schweinehaltung in Deutschland aufgeben (6,7 % in einem Jahr)

  • Landwirtschaftsbetrieb in Beenz/Lychen gibt im Sommer 2004 Ferkelaufzucht auf = 5 Arbeitsplätze entfallen

  • Überschlagsrechnung: 1 Arbeitsplatz neu in industrieller Mast = Verlust von mindestens 10 im bäuerlichen Gewerbe

  • Amerikanischer Konzern Smithfielt Food ruiniert in Nordkarolina in 20 Jahren fast 25.000 Familienbetriebe (von 27.000!), beschäftigt dort noch 2 Personen für 10.000 Schweine, Konzern jetzt in Wieckowice/Westpolen aktiv.

  • In Haßleben sollen 120 Bewerbungen für 50 Arbeitsplätze vorliegen, Auswirkungen von Hartz IV noch nicht absehbar, ebenso die polnische EG-Zugehörigkeit (Grenznähe).

4.10

Tricks des bisherigen Verfahrens

  • Nachdem vorhergehende Investoren wegen Kaufpreis und drohenden Raumordnungsverfahren (ROV) aufgaben (siehe Abschnitt 3), ließen Behörden hier schon anfangs verlauten, dass kein ROV nötig, natürlich werde man prüfen. Genehmigung nur nach BImSchG – so reduziert sich der Untersuchungsradius von mindestens 5 km auf 1,25 bzw. 1,75 km, damit wird nur 1 FFH-Gebiet berührt (Nordteil Kuhzer See) sonst wären es viele.

  • Ein Raumordnungsverfahren (ROV) wurde vom Land Brandenburg (Landwirtschaftsminister Birthler) im Dezember 2003 für unnötig erklärt

  • Klagerecht der Umweltverbände stark eingeschränkt, möglich fast nur bei privat Betroffenen

  • Einwendungen in der öffentlichen Auslegung können von jedermann gemacht werden, sind aber oft wirkungslos, da Beantwortung meist durch Mitarbeiter des Investors erfolgt (wie bei Neuheim/Jüterbog, 16.700 Schweine).

  • Durch Gemeindebeschluss Umstellung des Verfahrens auf einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan im Innenbereich Haßleben, daher kein ROV nötig. Das Genehmigungsverfahren nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BISchG) und UVP wurde mit überholten Karten ausgestattet, Termin der Abgabe der Stellungnahmen der öffentlichen Träger deckte sich mit dem Termin der Mitteilung der Ablehnung des ROV (10.12.2003) mit neuen Karten.

  • Verdacht, dass hier etwas formal gesetzlich mit allen Tricks durchgedrückt wird! Ohne Abschluss des Verfahrens sollen 900 Zuchtläufer ab November 2004 mit einer Baugenehmigung der Kreisverwaltung eingestellt werden.

  • Begleitend zu allem: Handlungsrahmen zur Beurteilung von Waldökosystemen im Umfeld von Tierhaltungsanlagen im Dezember 2003 erlassen. Rücknahme wegen grober fachlicher Mängel (u.a. bis 3x zu hohe N-Grenzwerte als der Wald verkraftet)

  • Vorentscheidung ob ROV fiel am 7.10.03 bei Erörterung der Stellungnahmen öffentlicher Träger, wo nur zuständiges Ministerium, Landkreis und Investor anwesend waren (alles Befürworter!). Im Jahr 2000 wurden dazu noch alle Träger öffentlicher Belange eingeladen! Ein Bürgeraktiv „Pro Schwein“ unterstützt den Investor tatkräftig, außerdem fast alle Parteien, auch der Bauernverband! (siehe Abschnitt 4.1)

4.11

Verhalten von Landesinstitutionen, Presse, Bürgerinitiative und Bürger-aktiv

  • Institutionen des Landesnaturschutzes (Großschutzgebiete) halten sich öffentlich heraus, Verdacht auf Maulkorberlass

  • ministerielle Abteilung des Naturschutzes ist dafür, sieht kaum Probleme, trotzdem haben z.B. Amt für Forstwirtschaft Templin, Großschutzgebiete und Prenzlau ein ROV gefordert oder grundlegende raumordnerische Bedenken geäußert

  • ... natürlich auch Naturschutzorganisationen, diese sind relativ inaktiv, begreifen offensichtlich Problematik der neuen Umweltbedingungen nicht (Dominanz von Immissionen und Klimawandel in der heutigen Landschaftsdynamik)

  •  

Bürgerinitiative (BI) „Kontra Industrieschwein Haßleben“ sammelte Unterschriften, sprach mit Landwirten, Verbindung mit anderen BI aufgenommen, verbreitet Material zum Thema

  • am 8.5.04 Demo in Kuhz

  • zur gleichen Zeit kurzfristig Informationsveranstaltung durch Bürgeraktiv „Pro Schwein“ und Investor in das sonst nicht zugängliche SZM einberufen

  • Einheimische Presse berichtet unvollständig über unsere Veranstaltung

  • Später 3 Transparente in Kuhz (Menschen hier mehrheitlich gegen Mastanlage) abgerissen und Verfasser in Templin vor Eingangsweg gelegt, Drohung?

 

Um zu klagen hat BI kein Geld, bisherige Spendengelder für RA verbraucht. Es werden dringend Spenden erbeten:

  • Kto.Nr. 357 100 3500
    Sparkasse Uckermark,
    BLZ 170 560 60 (Konto der BI)

  • Kto.Nr. 300 012 24
    Stadtsparkasse Schwedt
    BLZ 170 523 02 (Konto von B90/Grüne für BI)

  • Spendenaufruf (pdf)

 

  • Heimische Presse, z.B. Templiner Zeitung offensichtlich auf Investorseite, kürzt und verändert Leserbriefe in diesem Sinne.

4.12

Mediendokumentationen

  • Einige Artikel in nicht lokaler Presse

  • Monitor 1996

  • ZDF Blickpunkt und ORB Klartext 2004, alles stark gekürzt

  • Private Videodokumentation der Demo am 8.5.2004

  • Luftaufnahmen der Anlage (Linktipp: Grüne Uckermark)

 

Kleiner Pressespiegel

16.02.2004

Neues Deutschland Schweinerei in der Uckermark. Größte Mastanlage der DDR soll reaktiviert werden. Beitrag von Tom Kirschey, dem Vorsitzenden des NABU-Landesverbandes zu Haßleben

12.02.2004

BÜNDNIS 90/Die Grünen, Kreisverband Uckermark (pdf) Spendenaufruf "Kontra Industrieschwein Haßleben"

09.12.2003

Bürgerinitiative - Kontra Industrieschwein Haßleben gegründet. Am 9. Dezember 2003 fanden sich 21 Bürgerinnen und Bürger der Region zusammen um die Bürgerinitiative (BI) - Kontra Industrieschwein zu gründen. Der Name ist das Ziel! Gekämpft wird gegen die Wiederinbetriebnahme der industriellen Schweinemast- und Zuchtanlage in Haßleben.

18.10.2003

Berliner Zeitung Kein Schwein soll nach Haßleben

13.10.2003

Berliner Zeitung 84.000 Schweine für die Uckermark

13.10.2003

Bekanntmachung im Fleischforum "[...] Im Uckermarkdorf Haßleben wurden zu DDR-Zeiten jedes Jahr 200 000 Schweine gemästet - in der größten Zuchtanlage Europas. [...] Anwalt Peter Kremer, der Umweltverbände im Kampf gegen Großmastereien berät, glaubt nicht an die versprochenen Jobs. "Für eine solche Anlage werden nur 20 Leute gebraucht", sagt er. [...] Die wollen 25 Millionen Euro investieren und ab 2005 wöchentlich 3 000 schlachtreife Tiere produzieren. [...] "Die Tiere werden sich wohl fühlen". [...] Brandenburgs Viehzüchter freuen sich nicht gerade über die holländische Konkurrenz. Die sollen zum Teil ihre Ställe in der Heimat aufgegeben haben, weil dort die Auflagen für Großviehanlagen verschärft wurden. [...] Alte, einzeln stehende Anlagen würden wegen geringerer Seuchengefahr bevorzugt. "Die Holländer bekommen Prämien, wenn sie ihre Anlagen in der Heimat aufgeben", sagt Schulz. Das Geld werde dann in Polen und Rumänien investiert - aber vor allem in Ostdeutschland. [...]"

Linktipps

4.13

Alternativen zur Schweinemast in Haßleben

Große Chancen zur umweltfreundlichen Produktion wurden durch falsche Landespolitik vertan (siehe Abschnitt 3), es wird schwieriger. Bahn ist stillgelegt, möglich wären trotzdem Produktionsstätten für Biomasseverarbeitung, Umwelttechnologien etc., eine artgerechte Schweinehaltung nach Neuland-Kriterien (max. 650 Tiere auf Strohbasis mit Auslauf) ist zur Hebung des Viehbestandes umweltfreundlich verteilt in der ganzen Uckermark machbar (bei evt. zusätzlichen Einsatz von mindestens 13 Mio €, die dem Investor van Gennip erlassen wurden).

4.14

Tierquälerei

  • Wichtiges Argument: nach 50 Jahren Verhaltensforschung an Nutztieren hält man diese nicht mehr so wie vorgesehen, ohne grundlegende Gebote der Ethik (Albert Schweitzer „Ehrfurcht vor dem Leben“ ) zu missachten.

  • Massentierhaltung ist Kulturverfall und bei uns eine Perversion christlicher Kultur, geistige Zusammenhänge zu den industrialisierten Massenmorden (auch technologisch durchorganisierten Kriegen) sind vorhanden

  • Verbindungen der BI bestehen zu den Tierschutzorganisationen „Arche“ und „Pro Vieh“.

  • Bisherige neue Gesetzesentwürfe werden immer wieder von der Massentierhaltungsindustrie beeinflusst und entschärft!


Zusammenfassende Argumente der Bürgerinitiative „Kontra Industrieschwein Hassleben“ gegen die Wiederaufnahme der Massenproduktion

  • Arbeitsplätze gehen wesentlich mehr verloren als geschaffen werden

  • Ein Berliner Erholungsgebiet wird gefährdet, die bisherige touristische Entwicklung zunichte gemacht

  • Stark geschädigte Altlastflächen werden erneut begüllt

  • Die Versauerung des Waldbodens und die Schädigung der Baumbestände vor allem durch Stickstoffverbindungen wird fortgesetzt

  • Die besonders empfindlichen Schutzflächen und viele Gewässer werden erneut bedroht

  • Ein Raumordnungsverfahren wird infolge fragwürdiger Rechtsauslegung und Abwägung der Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange nicht durchgeführt

  • Eine Güllewirtschaft ist derzeit unverantwortlich, da sie das in Brandenburg immer knapper werdende Trinkwasser verbraucht, das sich in unteren Stockwerken erst in Jahrzehnten und Jahrhunderten neu bildet

  • Die durch Massentierhaltung verursachte Tierquälerei ist heute durch nichts zu rechtfertigen. Artgerechte Tierhaltung ist hier nicht möglich

Templin, den 22.10.2004, Ernst Pries

Für Rückfragen zu den stichpunktartigen Darlegungen steht der Verfasser zur Verfügung

Ernst Pries
Ringofen 1
17268 Templin-Fährkrug
Tel.: 03987/2934

Quelle: Christa Lüder, Bündnis 90/Die Grünen, KV Uckermark, Schwedt
E-Mail: kv.uckergruen@swschwedt.de


Spaziergang durch die
tierdach-Schweineseiten
vorige Seite Schweine nächste Seite
Spaziergang durch die
tierdach-Huftierseiten
vorige Seite
nächste Seite

tierdach.de - die Tierlobby. Tierportraits, Tierschutz, Tierrechte - News, Linktipps, Service.
Für die Tiere ohne Lobby.

zu IfT - Internetzwerk für Tiere

Mitglied im IfT - Internetzwerk für Tiere