|
|
Haltung,
Handel, Kommerz - Eier und Geflügel weltweit
Weltweit
werden pro Sekunde 1,75 Mio. Eier gelegt. Im Jahr gibt das
eine Menge von 8 dreiviertel mit 9 Nullen hintendran

"Die
Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse,
aber nicht für jedermanns Gier." Mahatma
Gandhi |
|
Über
Hühner und Eier weltweit
Bild
oben ©
Tierschutz-Medienarchiv
|
Auf
der Karte sehen Sie Bestände an Mastgeflügel und
Legehennen der einzelnen Länder in den Jahren 1990, 1995,
1999 und 2001

|
|
Eier

|
Eierverbrauch
Die
Versorgung mit Eiern ist je nach Ernährungs-Gewohnheiten
und wirtschaftlicher Entwicklung sehr unterschiedlich. Je
Kopf der Bevölkerung standen folgende Eiermengen zur
Verfügung (1990/2000): in den...
-
entwickelten Ländern: 13,7 kg/12,4 kg. Der Rückgang
in den entwickelten Ländern ist vor allem auf den Produktionsrückgang
in Russland zurückzuführen.
-
Entwicklungsländern: 4,1/6,9 kg
-
am wenigsten entwickelten Ländern: 0,9/1,1 kg. Hier fehlt
die Kaufkraft, um relativ teure tierische Lebensmittel
zu kaufen.
In den Entwicklungsländern und in den am wenigsten entwickelten
Ländern wird das zur Fütterung der Tiere notwendige Getreide
lieber zur unmittelbaren menschlichen Ernährung genutzt -
ohne Energie- und Eiweißverlust.
Eierpreise
Ähnlich
wie in der USA sanken in der EU die Erzeugerpreise für
Eier von 1996 bis Ende 1999 und sind dann wieder angestiegen.
Die niedrigen Eierpreise in der EU im Jahr 1999 waren bedingt
durch die Kaufzurückhaltung wegen der Dioxinkrise.
Da in Italien 1999 die Geflügelpest ausbrach, starben
über 16 Mio. Tiere oder wurden getötet. Dies führte
zu einer verstärkten Nachfrage Italiens innerhalb der
EU, was zu einer Preisbelebung beitrug.
Das
Fleisch von Legehennen wird im menschlichen Verzehr durch
anderes, mehr geschätztes Geflügelfleisch ersetzt.
Damit wird die Althenne aus der Sicht des Erzeugers vom Verkaufs-
eher zu einem Entsorgungsprodukt. |
|
Geflügel-Fleisch

|
Der
weltweite Verzehr von Geflügelfleisch hat im letzten
Jahrzehnt beständig zugenommen. In der Folge stieg auch
die Produktion. Weltweit bestimmen vertikal integrierte agrarindustrielle
Unternehmen, die landwirtschaftliche Betriebe als Vertragsmäster
an sich gebunden haben, den Markt. Anders als bei Eiern hat
der Verbrauch von Geflügelfleisch aufgrund des "positiven
Gesundheitsimages" in den westlichen Industrieländern
zugenommen.
Erzeugung
Die
Welterzeugung von Geflügelfleisch stieg von 1990 bis
2001 um ca. 70% auf rund 70 Mio. t an, das sind durchschnittlich
ca. 6% pro Jahr mehr. Dabei erzeugen die fünf führenden
Staaten ca. 66% der Weltproduktion.
Die
Hauptproduktionsländer sind dabei die USA (24%) und China
(19%), während Deutschland mit seinem Produktionsvolumen
nur etwa 1% Anteil an der Welterzeugung hat. Die stärksten
Zuwachsraten haben China (seit 1990 256% und 3% seit 2000)
und Brasilien (164% bzw. 4%). Ein Rückgang ist nur in
Japan (15% gegenüber 1990) und in Russland zu verzeichnen.
Geflügelfleisch
in der Welt
-
Der Anteil von Hühnerfleisch am Geflügelfleisch liegt
bei ca. 80%. Putenfleisch hat einen Anteil von 15 bis
20%, Enten- und Gänsefleisch spielt eine untergeordnete
Rolle. Von der Putenfleischerzeugung stammen etwa die
Hälfte aus den USA und ein Drittel aus der EU
-
Das Wachstum der weltweiten Nachfrage nach Geflügelfleisch
beruht in den Schwellenländern auf der Zunahme der Bevölkerung
und dem verfügbaren Einkommen
-
In den Industrieländern profitiert der Konsum von Geflügelfleisch
vor allem vom veränderten Nachfrageverhalten der Verbraucher
(BSE, Schweinepest)
|
|
Tierhaltung

Bild
©
Tierschutz-Medienarchiv |
Mastgeflügelbestände
Knapp 50% der Weltmastgeflügel-Bestände werden in
China (23%), USA (12%), der EU (7%) und Brasilien (6%) gehalten.
-
Mit Abstand den größten Zuwachs verzeichnet
auch hier Brasilien mit 19,1%, gefolgt von China (4,0%).
Brasilien und China haben mit über 80% auch den größten
Zuwachs seit 1990.
-
In Russland gingen die Tierbestände um 4,3% zurück,
während sie in der EU nahezu konstant blieben.
Die Mastgeflügelbestände sind wie die Hühnerbestände
ebenfalls um 2,8% im Jahr 2001 gegen über dem Jahr 2000
aufgestockt worden.
Legehennenbestände
Rund 50% der Welthühnerbestände werden in China (25%), USA
(12%), Brasilien (7%) und der EU (7%) gehalten.
-
Die
Legehennenbestände sind im Jahr 2001 gegenüber
dem Jahr 2000 nochmals um 2,8% aufgestockt worden
-
Mit
Abstand den größten Zuwachs verzeichnet Brasilien
mit 19,4%, gefolgt von Mexiko (4,1%), China (4,0%) und
Indien (3,6%). Dabei hat Mexiko mit ca. 112% Zuwachs gefolgt
von China mit 80% seit 1990 seine Hühnerhaltung am
stärksten ausgebaut.
-
In Russland gingen die Tierbestände um 4,4% zurück, während
sie in der EU nahezu konstant blieben.
Die
Art der Hühnerhaltung und Eierproduktion beschäftigt
nicht nur die Öffentlichkeit und Politik in Europa. Auch
in Australien fordern Tierschutzgruppen, die Käfige abzuschaffen.
USA
In den USA setzen sich Tierschützer gegen die Zwangsmauser
und Käfighaltung ein. In einzelnen Staaten wurden bereits
gesetzgeberische Schritte eingeleitet.
Vom
wissenschaftlichen Komitee der "United Egg Producers"
wurde empfohlen, die Käfighaltung beizubehalten und
die Fläche je Henne von 348 cm² auf 464 cm²
zu erhöhen. Da derzeit nahezu 100% der Hennen in der
USA in Käfigen gehalten werden, versuchen die Tierschützer
nicht nur auf die Erzeuger, sondern auch auf die Vermarkter
und Verbraucher Einfluss zu nehmen.
In
den USA verlangt McDonalds neuerdings von seinen Lieferanten
mindestens 452 cm² Käfigfläche pro Henne,
keine Zwangsmauser und kein Schnabelkürzen.
Kanada
Auch
in Kanada sind Regelungen zum Schutz von Legehennen zu erwarten.
Mit
Blick auf den internationalen Handel sind Regelungen notwendig,
die den Tier- und Umweltschutz unterstützen und verhindern,
dass die Produktion in Regionen ausweicht, die diese Aspekte
nicht oder nur unzureichend unterstützen. Entsprechende
Standards könnten in der WTO verankert werden.
EU
Für die EU ist mit Blick auf die Richtlinie 1999/74/EG
zur "Festlegung von Mindestanforderungen zum Schutz von
Legehennen" wichtig, wie sich die Produktionsbedingungen
in den mittel- und osteuropäischen Staaten entwickeln.
Ausführliche Informationen auf der Seite Eier,
Hühner und EU. |
|
Handel

Bild
©
Tierschutz-Medienarchiv
|
Eierhandel
Der internationale Handel mit Eiern umfasst nur ca. 1 bis
2% der Erzeugung. Die EU und China sind mit je knapp 1 Mrd.,
die USA und Kanada mit stark 0,5 Mrd. Eiern die größten Exporteure.
-
Als Importeure treten hauptsächlich Japan mit 1,8
Mrd. und Hongkong mit 1,5 Mrd. Eiern auf. Der EU-Intra-Handel
ist hierbei nicht berücksichtigt.
-
Weltweit
ist die Eiererzeugung von 1990 bis 2001 um 41% gestiegen.
Dabei stieg die Eierproduktion hauptsächlich in China
um ca. 112%
-
China ist der weltgrößte Produzent von Eiern mit einem
Anteil von ca. 38% gefolgt von der EU (11%) und den USA
(10%).
Geflügelfleischhandel
Der
Export von Geflügelfleisch wird von wenigen Staaten bestimmt.
Im Jahr 2001 war die USA mit 3 Mio. t Geflügelfleisch
der weltweit größte Exporteur, gefolgt von Brasilien
mit 1,3 Mio. t und der EU mit 903.000 t.
-
Während das Exportvolumen der USA und Brasiliens zunahm,
exportierte die EU weniger. Ebenfalls starke Zuwächse
im Export hatte Thailand
-
Zu den größten Importeuren zählt neben Russland China
und Japan
-
Der Welthandel für Geflügelfleisch hängt neben den unterschiedlichen
Produktionsbedingungen und -kosten auch von regionalen
Präferenzen ab
|
|
Russland
Die
Erzeugung von Eiern liegt in Russland noch immer deutlich
unter dem Niveau der 90er Jahre: schwache gesamtwirtschaftliche
Entwicklung, aus wirtschaftlicher Sicht Zuchtvernachlässigung
und nicht "leistungsgerechtes" Futter. In Russland
stehen nahezu alle Hühner in Käfigen.
Bei
der Geflügelfleischproduktion scheint die Erzeugung jedoch
wieder anzusteigen. Noch immer trägt der Import aus den
USA wesentlich mehr zur Selbstversorgung bei als die eigene
Produktion (Selbstversorgungsgrad 35%).
|
|
China
Die
Eier-Produktion in China wurde seit 1990 verdoppelt und hat
einen Anteil von knapp 40% an der Welterzeugung. Im Vergleich
zur Produktion ist der Export noch gering, aber mit dem Beitritt
Chinas zur WTO könnte sich der Export besonders in die
umliegenden Staaten erhöhen. Die
Eierproduktion Chinas erfolgt vor allem im Norden des Landes,
wo das Futter vorhanden ist und in der relativ dicht besiedelten
Küstenregion. Etwa 40% der Legehennen werden in Käfigen
gehalten.
In
China wird fast 70% der globalen Entenfleisch- und 90% der
Gänsefleischerzeugung produziert. Wegen der umfangreichen
Eiererzeugung fallen in China auch verhältnismäßig
viele Schlachthennen an, die ca. 20% der chinesischen Geflügelfleischerzeugung
ausmachen.
Etwa 50% der Geflügelfleischerzeugung in China besteht aus
Masthühnern, wobei lokale Rassen weit verbreitet sind und
in der Regel lebend vermarktet werden.
In China schätzen die Verbraucher weniger das Brustfleisch,
sondern vielmehr den Geschmack von 12 bis 18 Wochen lang gemästeten
Tieren aus den lokalen (farbigen) Rassen, die einen geschätzten
Anteil von 50% haben. Meist wird bei steigendem Einkommen
das Fleisch von Schwein und Rind bevorzugt.
Zunahmen
erzielt in den letzten Jahren hauptsächlich der fast-food
Markt, wobei internationale Unternehmen wie McDonalds und
"Kentucky Fried Chicken" im Wettbewerb miteinander
stehen. |
|
Naher
Osten
Im
Nahen Osten erschweren Geflügelkrankheiten und unzureichende
Verarbeitung und Vermarktung eine hohe Produktion. Da auch
die relativ teuren Futtermittel eingeführt werden müssten,
wird Geflügelfleisch direkt importiert.
|
|
Japan
Der
japanische Pro-Kopf-Verbrauch ist mit 331 Stück sehr hoch.
In Japan haben sich Erzeugung und Verbrauch in den letzten
Jahren wenig verändert.
Es
bestehen knapp 5.000 Eierfarmen mit durchschnittlich rund
30.000 Legehennen. Etwa die Hälfte der Produktion erfolgt
in Anlagen mit mehr als 100.000 Tieren.
In Japan überwiegt die Käfighaltung und die Erzeuger
und Vermarkter sehen sich zunehmend mit Auflagen konfrontiert.
Nach einer Änderung des "Food Safety Act" im
November 1999 müssen die Eierverpackungen mit einem Verfallsdatum
versehen sein und der Handel ist gezwungen, Kühlketten
zu installieren.
2004
wird ein Gesetz zur Verwendung des Geflügeldungs, "Manure
Disposal Act", in Kraft treten.
|
|
Asien
Auch
im Jahr 2001 war die Geflügelwirtschaft in verschiedenen
Regionen Asiens besonders von Krankheiten betroffen. In Hongkong
und Macao brach im Mai die Geflügelpest aus und rund
1,5 Mio. Tiere mussten getötet werden.
|
|
Australien
In
Australien wurde die Eierproduktion in den letzten Jahren
durch die Newcastle-Krankheit beeinträchtigt.
In
Australien nehmen Erzeugung und Verbrauch von Geflügelfleisch
zu. Geflügelfleisch ersetzt das teure Rindfleisch, dessen
Verbrauch tendenziell abnimmt. Die australische Geflügelfleischerzeugung,
die zu 95% Hühnerfleisch produziert, ist stark konzentriert.
|
|
Brasilien
In
Brasilien wird mehr als die Hälfte der in Südamerika produzierten
Eier erzeugt. Außerdem nimmt der Pro-Kopf-Verbrauch deutlich
zu, was die Produktion ankurbelt.
Der
Außenhandel spielt nur eine untergeordnete Rolle. Ausfuhren
von Eiern und Eierprodukten könnten in Zukunft aber stärker
an Bedeutung gewinnen, da Futter in Form von Mais und Soja
reichlich zur Verfügung steht und die Produktionskosten
zu den niedrigsten der Welt zählen.
Brasilien
hat mit einer eigenen günstigen Futtergrundlage, billigen
Arbeitskräften und geringen Tierschutz- und Umweltauflagen
gute Voraussetzungen für die Geflügelproduktion,
die fast ausschließlich Hühnerfleisch erzeugt.
Brasilien
exportiert große Mengen in den Nahen Osten und bringt
damit die Exporte der EU in dieser Region unter starken
Wettbewerbsdruck.
|
|
USA
und Mexiko
In
Mexiko ist der Eierverbrauch mit rund 315 Stück pro Kopf
sehr hoch. Die Eier sind wie in den USA zum größten
Teil weiß und werden zu 98% in Käfiganlagen erzeugt.
Nach
China und der EU sind die USA die bedeutendste Produktionsregion.
In der USA nahm die Erzeugung, hauptsächlich seit Ende
der 90er Jahre, deutlich zu.
Ebenso
nimmt der Pro-Kopf-Verbrauch, vor allem in Form von verarbeiteten
Produkten, zu. Die US-amerikanischen Exporte gehen hauptsächlich
nach Japan.
In
Mexiko steigt die Geflügelfleischproduktion stetig an,
bleibt jedoch hinter dem Verbrauch immer mehr zurück,
so dass große Mengen aus den USA importiert werden.
Die USA vereinigen knapp 25% der weltweiten Geflügelfleisch-Erzeugung
auf sich. Hähnchen tragen mit rund 80% zur Erzeugung
und Verbrauch in den USA bei.
Die Situation auf dem Hähnchenmarkt bestimmt damit weitgehend
den gesamten Geflügelfleischmarkt. Der Geflügelsektor
in der USA ist straff vertikal organisiert und es bestehen
sehr große Unternehmen.
Ohne
den Binnenhandel der EU tätigen die USA ca. 50% der
globalen Geflügelfleischexporte, der zum größten
Teil nach Russland und Ostasien geht.
|
|
Kanada
In
Kanada wird über die Canadian Egg Marketing Agency ein
Quotensystem praktiziert, das den einzelnen Provinzen jährliche
Produktionsquoten zuweist.
Die angestrebten internen Preise orientieren sich an einer
Kostenformel. Durch Zollkontingente hat Kanada den internen
Markt weitgehend abgeschirmt.
Erstaunlicherweise
verstößt diese Regelung nicht gegen die Bestimmungen
der WTO und soll nach dem Willen der kanadischen Erzeuger
auch die nächste WTO-Runde überstehen.
|
|
Linktipps,
Quellen, weiterführende Informationen |
|
Spaziergang
durch die
tierdach-Hühner-Seiten |
|
Hühner |
|
Spaziergang
durch die
tierdach-Vogel-Seiten |
|
Vögel |
|
|
|
|